Wie die Krise uns mehr Verbundenheit bringt
Krisenzeiten bringen den wahren menschlichen Charakter hervor. Wenn es hart auf hart kommt, zeigen sich in den meisten Fällen Empathie, Menschlichkeit, Kooperationsfähigkeit, Vertrauen und Verbundenheit. Überrascht? Dann sollten Sie unbedingt das Buch von Rutger Bregman „Im Grunde gut“ lesen. Eine der größten Stärken der Menschheit ist das Gute in uns, der Wille und die Fähigkeit mit anderen in qualitative Beziehungen zu treten.
Nach Corona werden wir uns nicht nur daran erinnern, wie wir die Krise bewältigt haben, sondern auch mit wem. Das heißt, wir werden uns auch damit auseinandersetzen müssen, mit wem wir unsere Zukunft gestalten wollen – und mit wem nicht!
Wie ist das bei Ihnen: Wer sind nährende Menschen in Ihrem Umfeld, die Ihnen gerade in diesen Tagen gut tun? Mit wem wollen Sie Ihre Zukunft gestalten? Mit wem fühlen Sie sich verbunden?
Diese Fragen dürfen wir uns für unser privates und berufliches Leben gleichermaßen stellen. Denn es liegt allein in unserer Hand, die für uns passenden Entscheidungen zu treffen und die nächsten Schritte zu setzen.
Connectedness – Wir sind nicht allein
Während der noch andauernden Coronakrise fühlen sich viele alleine. Corona hat uns zeitweise aus vielen Beziehungen herausgerissen – privat und beruflich. Das Gefühl, auf sich alleine gestellt zu sein und alles alleine bewältigen zu müssen, schleicht sich dabei immer wieder ein.
Doch wir sind nicht allein! Alle um uns herum machen ähnliche Erfahrungen. Da tut es gut, die Nähe zueinander (auch virtuell) zu spüren, sich auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen – und sich bewusst zu machen, was uns das Gemeinsame, die Verbundenheit zueinander tatsächlich bedeutet.
Die Folge dieser Überlegungen sollten dann aber auch konkrete Taten sein. Was können wir tun, um diese Verbundenheit zu stärken? Wie kann Verbundenheit gelingen? Welche Rituale können hier hilfreich sein?
Das Leitbild von Connectedness, welches vom Zukunftsinstitut in seinem Buch „Nur Mut!“ neben weiteren Zukunftsperspektiven beschrieben wird, steht der Idee der Individualisierung, Vereinzelung und des Egoismus in unserer Gesellschaft entgegen. Connectedness zeichnet ein neues Menschenbild, das uns als einen Knotenpunkt sieht, eingebunden in soziale Netzwerke, eingebettet in verschiedene Formen der Verbundenheit. Es geht darum, den Gemeinsinn neu zu denken und so Rückhalt, Sicherheit und neue Zuversicht zu gewinnen: Wie auch immer wir den Weg in die Zukunft gestalten, wir gehen ihn gemeinsam. Was uns trennt, ist uns ständig bewusst, aber was uns verbindet, haben wir in Krisenzeiten oft nicht vor Augen – dabei brauchen wir genau das.

Mikromomente der Verbundenheit
Ich lerne gerade durch meine Begleitung einer obdachlosen Frau und unseren mittlerweile fast täglichen morgendlichen coffee & talks ihre Welt kennen. Andrea erzählt mir dabei häufig von ihren kleinen Momenten der Verbundenheit, die sie – auf der Straße lebend – derzeit intensiver erfährt und wie wohltuend und stärkend das für sie gerade in diesen Tagen ist.
Barbara L. Fredrickson, US-amerikanische Psychologin, beschreibt in ihren Büchern eine Aufwärtsspirale der positiven Emotionen, ausgelöst durch eben solche Mikromomente der Verbundenheit. Die sogenannte Broaden-and-build-Theorie ist eine der wichtigsten Theorien der Positiven Psychologie. Sie geht davon aus, dass positive Emotionen, wie Freude oder Liebe, das Denken, Erleben und Handeln eines Menschen verändern und so zu neuen Ideen und Beziehungen beitragen.
Der oben erwähnte Journalist und Autor Rutger Bergman stellt in seinem Buch die Freundlichkeit des Menschen als evolutionären Vorteil dar. Dafür sammelt er viele fundierte Beweise, die alle auf diese Theorie einzahlen. Die Broaden-and-build-Theorie fügt sich maßgeschneidert in seine Beweisführung ein. Wie schön zu lesen, dass das Bild des egoistischen Menschen, keine wissenschaftliche Basis hat. Gerade jetzt ist eine gute Zeit ein neues Menschenbild zu etablieren.
Connectedness lernen und praktizieren
Auch wir bei WEITBLICK gehen von einem zutiefst positiven und vernetzten Menschenbild aus, wo das persönliche Vorankommen auch das Vorankommen der anderen einbezieht. Zwei unserer aktuellen Programme zielen genau darauf ab – gemeinsam mehr zu erreichen und für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen das Beste herauszuholen:
- Wenn Sie diese besonders herausfordernde Zeit gemeinsam mit Gleichgesinnten als Chance nutzen wollen, dann schauen Sie sich unser WEITBLICK#fellowship an.
- Wenn Sie Lust haben auf einen Energie-Booster für Ihre Partnerschaft und Beziehungsfreude pushen wollen, dann schauen Sie gerne zu unserem „We at our Best“ Paarcoaching.